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Beim Wiener Pferdefest, dem größten Hallenevent Österreichs, konnte die Vorarlbergerin Laura Lehner ein kräftiges Lebenszeichen setzen: Mit ihrem Erfolgspferd „Uster Van´T Heike“ entschied sie das nationale Nachwuchsspringen für sich und ergatterte somit ein Ticket für die internationalen CSI5*-Prüfungen.

Zum ersten Mal konnte die erst 20-jährige Amazone Laura Lehner aus Hard Turnierluft auf höchstem Niveau schnuppern und darüber hinaus noch gehörig auftrumpfen: In allen drei internationalen Bewerben blieb sie fehlerfrei an den Hindernissen, jumpte einmal sogar aufs Stockerl (3. Platz) und holte sich ihre ersten Weltranglistenpunkte.

ZUR PERSON

Laura Lehner

Geboren am 04. Mai 1992 in Bregenz
Wohnort: Vorchdorf
Laufbahn: mit acht, neun Jahren in Vorarlberg zu reiten begonnen, mit zehn, elf Jahren am ersten Turnier gestartet (lizenzfreie Bewerbe)
Turnierpferde: “Uster Van´T Heike” (geb. 1997), “Cornet´s Cococay” (geb. 2006)
Gemeinsam mit “Uster” unterwegs: seit 2006
Wichtige Personen: mein Trainer Daniel Sonnberger, natürlich meine Eltern und mein ehemaliger Trainer in Vorarlberg Willi Gayer
Größten Erfolge: das Turnierwochenende in der Wiener Stadthalle, wo ich das nationale Nachwuchsspringen gewinnen konnte und in allen drei Prüfungen beim internationalen CSI5* ohne Springfehler geblieben war, zweimal bei den Europameisterschaften dabei, 3. Platz im Junioren-Nationenpreis von Hagen, 5. Platz im Young Rider-Nationenpreis von Hagen 2012, Sieg im Young Rider Grand Prix vom Magna Racino 2011, Rang drei bei den diesjährigen Staatsmeisterschaften
Stärken: wenn es drauf ankommt, dann kann ich mehr als 100 Prozent geben, Uster und ich sind ein eingespieltes Team und das ist natürlich ein großes Erfolgsrezept, weil wir uns schon so lange kennen
Schwächen: leider habe ich meine Nerven nicht immer im Griff – vor allem im Training könnte meine Nervenstärke besser sein, oft zweifle ich an meinen reiterlichen Fähigkeiten
Ziele: Teilnahme bei der Young Rider Europameisterschaft 2013 (immerhin ist es leider mein letztes YR-Jahr) und die jungen Pferde vorwärts bringen

Portrait

Die „Erfolgsgeschichte“ von Uster und mir hat vor sechs Jahren – also im Jahr 2006 – begonnen. Er war damals neun Jahre alt und ist zu uns in den Stall gekommen. Eigentlich haben wir damals gar kein neues Pferd gesucht und durch Zufall sind wir dann zu ihm gekommen. Er war sehr brav, hat von Anfang an seine Qualitäten über den Sprüngen gezeigt und so haben wir ihn dann schlussendlich auch probiert. Ich war natürlich komplett begeistert und deswegen haben wir ihn auch gekauft.

Unsere ersten Turnierstarts waren eher weniger von Erfolg geprägt. Er war sehr groß und stark und ich ziemlich klein und konnte ihn daher auch nicht wirklich gut im Parcours reiten. In unseren ersten A- und L-Springen sind wir oftmals ausgeschieden, weil ich keine Lenkung hatte. Er hatte andere Sprünge anvisiert und die dann im wahrsten Sinne des Wortes in Angriff genommen. Er ist nicht wirklich wild gerannt, aber ich konnte ihn einfach nicht gut lenken.

Wir haben dann viel Zeit in die dressurmäßige Arbeit investiert. Damals hat mir mein Trainer Willi Mayer sehr, sehr viel weitergeholfen. Er ist Uster auch regelmäßig zu Hause geritten. Zu Beginn hatte ich einfach nicht die erforderliche reiterliche Einwirkung und die Kraft, aber das wurde mit der Zeit besser. Dann entpuppte sich in unseren ersten M- und S-Springen die nächste Schwierigkeit: Nämlich oben zu bleiben, er ging nämlich immer enorm in die Luft. Aber auch das wurde besser und so nahmen wir dann unsere ersten internationalen Junioren Touren in Angriff und wurden sogar für die Europameisterschaften der Junioren nominiert. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Wir wussten zwar immer, dass er ein sehr gutes Pferd ist, aber das war ja dann doch nochmals eine größere Liga.

Von Vorarlberg nach Vorchdorf

Für mich war klar, dass ich mehr reiten wollte. Das regelmäßige Training und die konstante Turnierbetreuung ist in Vorarlberg aber schwierig und deswegen wollte ich woanders hin. Daniel Sonnberger hat uns im letzten Jahr dann mit unseren jungen Pferden geholfen und nachdem ich Ende 2011 den LKW-Führerschein fertig gemacht hatte, bin ich mit meinen Pferden zu ihm nach Vorchdorf (OÖ) gezogen. Er hat sich zu Hause und am Turnier ein Bild gemacht, wie ich reite und wie es mir mit den verschiedenen Pferden geht. Und dann hat er sich für jedes Pferd individuell einen Plan gemacht. Mit Uster zu Beispiel springen wir daheim nie höher als 1,10 bis 1,20 Meter. Wir machen Gymnastik mit Stangen und Cavalettis und natürlich Dressurarbeit. Dadurch haben wir viel an der Rittigkeit verbessert. Ich merke das vor allem bei den engen Folgen und Distanzen im Parcours. Früher habe ich gerne mal einen Galoppsprung weniger gemacht, aber jetzt kommt Uster super retour und es funktioniert alles so mehr oder weniger perfekt.

Sehr selten, eigentlich so gut wie gar nie, springen wir zu Hause einen hohen Parcours. Das liegt mir auch nicht wirklich. Ich springe lieber am Turnier. Wenn mal was nicht klappen sollte, denn motiviert mich Daniel immer. Er macht kein Theater, wenn mal was nicht so funktioniert. Er redet mir gut zu und macht mit Mut. Da geht man dann mit viel Selbstvertrauen an die Sache ran. Das hilft mir sehr.

„Uster Van´T Heike“ – Kämpfer, Routinier, Verlasspferd

Uster hat von sich aus einen perfekten Charakter und eine perfekte Einstellung. Zu Hause ist eher oftmals weniger motiviert, faul und da muss ich ihn gelegentlich schon überzeugen, aber im Parcours kämpft er zu mehr als 100 Prozent mit. Er möchte immer alles gut machen und alles geben. Deswegen arbeiten wir ihn daheim auch nicht zu viel. Ich will ihm nicht die Lust an der Arbeit und am Springen nehmen. Wenn das Wetter passt darf er immer auf die Koppel oder aufs Sandpaddock. Momentan hat er über die Wintermonate Pause bekommen, das heißt freilaufen, Auslauf, ausreiten. Im Dezember werden wir wieder anfangen ein bisschen zu reiten. Danach ist im Frühjahr Aufbauarbeit angesagt. Der Turnierplan ist auf die Euro ausgerichtet, die im kommenden Jahr ein wenig früher stattfinden wird. Wir wollen es dann wieder so machen wie heuer: Mit kleinen Prüfungen (1,20/1,30 Meter) anfangen – so haben wir es ja heuer im Magna Racino gemacht – und dann langsam steigern. Zu früh zu viel will ich nicht machen, denn immerhin verdanke ich ihm meine größten Erfolge.

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